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Freilichtspiel «Die Zehntenabgabe»

2018 feiert der Museumverein Beringen sein 30 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde als kulturgeschichtlicher Beitrag für Beringen das Freilichtspiel «die Zehntenabgabe» vor der Kulisse des Beringer Schlosses und der Zehntenscheune aufgeführt.


Dank des OK-Präsidenten

Volk von Beringen. Die Aufführungen zur „Zehntenabgabe“ sind beendet. „Note 10 und erneut Beringer Geschichte geschrieben“. So die klare Aussage eines Besuchers, dem nichts mehr hinzuzufügen ist!
 
Im Namen der OK- und Vorstandsmitglieder des Museumsverein Beringen spreche ich allen Besuchern, Freunden und Interessierten für ihr Kommen den herzlichsten Dank aus. Schauspieler, Chorsänger, Spielleut sowie die Führer und Betreuer des Tier-Zuges wie des Pferde-Ensembles konnten bei diesem schönen Wetter ihre besten Leistungen abrufen und haben den immer wieder aufbrausenden Applaus mit Freude und grosser Genugtuung geniessen können. Eine einmalige Leistung von Klein und Gross vor der historischen Kulisse des „Beringer Schlosses“.
 
Ein herzliches Dankeschön gilt Susanne Breyer die mit grossem Einfühlungsvermögen das Freilichtspiel eingeprobt hat und mit Ihrer Ausstrahlung sowie als Energiebündel alle mitreissen konnte. So, dass die Schauspieler sich richtig in die Rolle verliebten, sowie die Gemeinschaft pflegten.
 
Nicht Vergessen bei diesem Danke sagen möchten wir allen Sponsoren für Ihren grossartigen finanziellen Beitrag, der uns vom OK den Rücken stärkte und die Sicherheit brachte, um mit der angepeilten schwarzen Null abschliessen zu können.
 
Auch Allen einen herzlichen Dank die nie am OK gezweifelt haben, dass diese Vision des Freilichtspieles hier im historischen Herzen von Beringen umgesetzt werden konnte. Das Freilichtspiel als Geschenk an die Bevölkerung zum 30 Jahr Jubiläum des Museumsvereins Beringen.
 
Dank vielen Helfern von Vereinsmitgliedern, Privatpersonen sowie aus den Vereinen wie: Löschtrupp, 5x Beringen, TV Beringen, Samariterverein aber auch der Evangelisch Reformierten Kirchgemeinde Beringen konnte diese überragende Leistung vollbracht werden. Auf viel Unterstützung konnten wir zudem zählen:auf die Restaurants Gemeindehaus und Ochsen, die Beringer Behördevertreter
und die Mitarbeiter des Bauamtes. Den Nachbarn in unmittelbarer Schloss Umgebung. Dabei gelang es gleichzeitig „Beringer  Zusammengehörigkeit“ auf diese Art demonstrieren zu können. 
 
Wir danken auch der Bevölkerung für ihr Verständnis zu den notwendigen Verkehrsumleitungen und den verschobenen Haltepunkten des Beringer Ortsbusses.
 
Der Schlussruf des Dorfweibels übertönte alles; „Beringen lebe hoch, hoch, hoch!“.
 
Für das OK, 
Präsident Thomas Maag   


 

Susanne Breyer

Diplom-Kulturpädagogin, Journalistin, Regisseurin, Autorin

Mit ihr haben wir eine kompetente Regisseurin gewinnen können. Sie hat das Stück für das Freilichtspiel geschrieben und hat die Rollenzuteilung vorgenommen. Als Deutsche hat sie bewiesen, dass sie keinerlei Berührungsängste mit der hiesigen Mundart hegt. So hat sie bereits zwei Mal beim «theater88» in Ramsen erfolgreich Regie geführt. Zudem durfte sie im letzten Jahr beim «No e Wili» in Stein am Rhein den anspruchsvollen Posten der Regieassistenz übernehmen. Auch dort wusste sie durch Kompetenz und positiver Ausstrahlung zu überzeugen.


 

Die Handlung

Die Ereignisse der Zehntenabgabe spielen sich im mittelalterlichen Beringen zur Zeit des 13. Jahrhunderts ab, wo der Landvogt Bertoldus de Beringin mit seinem Sohn den Zehnten bei der reichen Familie Zoller und der armen, aber schlauen Familie Rohrbasser eintreibt. Die Geistlichen des Klosters Allerheiligen wollen ebenfalls ihren Anteil. Die zukünftige Frau des Sohnes aus der aus dem Kleinadel stammenden Familie Hün will von der Familie Zoller auch noch das Bestgewand und Besthaupt eintreiben. Der Zähringer Herzog Bertold kommt zur Kontrolle und will vom Landvogt Bertoldus de Beringin ebenfalls seinen Anteil abzwacken. Fazit: Wer sich zu viel von anderen aneignet, dem wird es irgendwann wieder abgenommen. Generell ist das Abgeben des Zehnten sinnvoll, aber nicht, wenn es Familien in den Ruin treibt.


 

Zur Historie der Zehntenabgabe

Die Leibeigenen, aber auch die freien Bauern und mussten im Mittelalters an ihre Herren wie Klöster, Adlige von Grafschaften und deren Vögte oder an Städte mit Zunftregierungen bestimmte Abgaben oder auch Frondienst leisten. Dazu gehörten der „Leibzins“, bestehend aus Naturalien wie z.B. Hühner, Getreide, Wein, Käse und Vieh. Je nach Grösse des Landes gehörte auch noch ein Bodenzins dazu. Zusätzlich musste an die nächste Kirche oder das Kloster der zehnte Teil aller Erträge abgeliefert werden. Der Frondienst („dem Herren gehörig“) verlangte von den Bauern, beim Lehensherren ohne Entschädigung mitzuhelfen wie bei Aussaat und Ernten, dem Brücken- und Wege- sowie auch Festungsbau. Schliesslich wurden als besondere Abgaben für eine Heiratserlaubnis oder dem „Todfall“ eines Bauern oder bei einer Hofaufgabe oder bei Krankheit eine Abgabe fällig, nämlich das „Besthaupt“ (beste Stück Vieh) und das „Bestgewand“ (bestes Kleidungsstück). Auch in unserer Region und in Beringen war dies die Rege,l wie aus den Dokumenten von Zinsrodel oder anderen Dokumenten nachgelesen werden kann. Zur Zeit der Reformationswirren im 16. Jahrhundert mussten sich die Leibeigenen erzwungenermassen freikaufen und das zum Teil neue Steuerwesen empörte die Landbevölkerung. Diese Musstände führten zu den Bauernaufständen. Auch heute bezahlt niemand gerne Steuern und empfindet diese in jedem Falle zu hoch. Doch schon zu Zeiten Jesu unter der Herrschaft der Römer kam es zu Diskussionen und doch sagte Jesus: „Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist“.

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